Auf der 2. Etappe unseres Rund-um-die-Schweiz-Laufes befindem wir uns immer noch im französischsprachigen Teil der Schweiz. Über wunderschöne Jurahöhen bewegen wir uns Richtung Südwesten durch die Freiberge. Im Sommer stehen hier jede Menge Pferde in der Gegend rum, sogenannte Freiberger. Kräftige Tiere, die auch mal einen Kälteeinbruch aushalten.

In Saignelégier selber findet jedes Jahr eine grosse Pferdeveranstaltung statt mit Zehntausenden von Zuschauern. Hier gibt es auch eine Pferdepension, in der ausgediente Arbeits- und Sportpferde ihren Lebensabend fristen können.

Hätte es Schnee - und das wäre in dieser Jahreszeit ja eigentlich normal - könnten wir eine Langlauf-Pause einlegen.

Ich habe den Start für die Laufrunde Schweiz nach Basel gelegt, damit auch die Freunde aus Deutschland eine optimal kurze Anreise haben.

Auf der ersten Etappe nach Pruntrut verlassen wir die Schweiz gleich mehrmals über die Grüne Grenze. Meist geschieht dies, ohne dass man es merkt. Es ist auch eine Reise vom deutschen in den französischen Teil unseres Landes. In der Welschschweiz werden wir bis zur 10. Etappe bleiben. Das ist lang, aber dann haben wirs hinter uns. Du siehst, die Rivalitäten zwischen den einzelnen Sprachregionen sind auch in der Schweiz durchaus vorhanden.

Überhaupt wird ein erstaunlich hoher Anteil des Laufes entlang der Schweizer Grenzen nicht im deutschsprachigen Teil unseres Landes verlaufen. Nach den rund 500 km im französischsprachigen Teil folgt eine kurze Passage durch das deutschsprachige Oberwallis und schon gehts für 250 km ins Tessin, wo bekanntlich Italienisch angesagt ist, anschliessend ins Engadin, das - zumindest theoretisch - noch rätoromanisch spricht, und dann endlich definitiv in die Deutschschweiz.